Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Immobiliensektor sind uneinheitlich. Während der Bereich Wohnimmobilien nahezu unbeeindruckt von der Krise ist, sind Teile des Bereichs Wirtschaftsimmobilien deutlich von der Krise betroffen – andere Teile hingegen profitieren. So ist zwar der Markt für Einzelhandelsimmobilien und für Hotelimmobilien eingebrochen; Lager- und Logistikimmobilien aber boomen. Der Büroimmobilienmarkt ist noch auf Richtungssuche, einen klaren Abwärtstrend gibt es bislang jedoch nicht. Laut einer Studie des Immobilienwirtschaftskonzerns JLL könnte der Bedarf an Büroflächen durch Corona künftig sogar steigen, sofern Abstands- und Hygienevorgaben die Krise überdauern.
Und selbst für den eingebrochenen Hotelimmobilienmarkt gibt es Perspektiven: Große Hotelkonzerne wie Premier Inn und Hilton wollen die coronabedingten Verwerfungen am Markt nutzen und expandieren. Hilton plant allein in Deutschland die Eröffnung von 17 neuen Häusern. Unterm Strich sind die Perspektiven also gar nicht schlecht. Umso wichtiger ist es da für Bauträger und Projektentwickler, effiziente Lösungen für die vielen Herausforderungen, wie beispielsweise der Stellplatzverordnung, zu finden, die Gewerbeimmobilienprojekte heute mit sich bringen.
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Quellen:
2 jll.de (2020): Bürobedarf könnte steigen (https://www.jll.de/de/presse/nach-corona-koennte-der-buerobedarf-sogar-noch-steigen)
3 immobilien-zeitung.de (2020): Hilton will in Deutschland expandieren (https://www.immobilien-zeitung.de/1000076997/hilton-will-in-deutschland-expandieren)
4 immobilien-redaktion.com (2020): Parkplatz und Parkplatzsuche: Start und Ende der Mobilität (https://immobilien-redaktion.com/trends-digitalisierung/parkplatz-und-parkplatzsuche-start-und-ende-der-mobilitaet/)
Das Parkflächen-Dilemma: Feste Verordnung vs. schwankender Bedarf
Eine der kniffligsten Herausforderung besteht darin, dem prognostizierten Parkflächenbedarf ökonomisch Rechnung zu tragen. In den meisten Städten sind Projektentwickler heute dazu verpflichtet, beim Bau von Gebäuden auch Parkplätze zu schaffen. Rechtliche Grundlage dafür sind die kommunalen Stellplatzverordnungen bzw. Stellplatzsatzungen, die auf den Bauordnungen der Bundesländer basieren. Diese Verpflichtung hat zur Folge, dass außer der Baufläche auch Parkfläche erworben werden muss – oder dass unter den Gebäuden Tiefgaragen angelegt werden müssen. Beides verteuert den Bau. Entsprechend stehen Projektentwickler mit Stellplatzverordnungen auf Kriegsfuß. Zudem zeichnet sich ein Trend zur Verdrängung der Autos aus den Innenstädten ab, der über kurz oder lang auch zu sinkendem Parkraumbedarf führen wird. Je mehr die Städte den Autoverkehr durch Straßensperrungen eindämmen, desto weniger Parkflächenbedarf wird es künftig geben – was den Sinn von Stellplatzverordnungen noch fragwürdiger erscheinen lässt. Andererseits: Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass die Parkplatznachfrage auch schnell wieder steigen kann. Zu Pandemiebeginn wurde das Auto praktisch über Nacht zum Hauptverkehrsträger, weil Busse, Bahnen und Sharing-Verkehrsmittel als Infektionsherde galten. Außerdem legen gewerbliche Mieter nach wie vor großen Wert auf ausreichende Stellplatzkapazität, damit im Expansionsfall genügend Parkplätze für Mitarbeiter und Kunden angemietet werden können.Viele Aufgaben – eine Lösung
Die Parkplatzaufgabe, die Projektentwickler heute bei neuen Bauprojekten lösen müssen, ist also mehrteilig. Sie besteht im Einzelnen darin,- die jeweils geltende Stellplatzverordnung zu befolgen,
- so wenig Projektbudget wie nötig für teure Parkflächen aufzuwenden, dabei aber
- so viel Parkkapazität wie möglich zu schaffen und
- in der Bereitstellung von Stellplätzen möglichst flexibel zu bleiben.
- Des Weiteren gilt es, das Thema Vernetzung bzw. Smart Building im Auge zu behalten: Je mehr Elemente einer Immobilie (Parkplätze eingeschlossen) digital verfügbar bzw. automatisiert sind, desto höher sind Betriebseffizienz und Nutzerkomfort – und desto höher ist entsprechend auch die Attraktivität der Immobilie.