Trotz vieler Hürden in diesem Bereich, gibt es zahlreiche Möglichkeiten und Chancen für Unternehmen. Welche es gibt, um warum es sich lohnen kann in die Ladeinfrastruktur zu investieren, zeigen diese Entwicklungen.
Staatliche Förderung des BMVI
Laut Statistik des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) ist der Verkehr für etwa 25% der Emissionen in der EU verantwortlich. Politik und Wirtschaft sehen daher enormen Handlungsbedarf in diesem Sektor. Elektroautomobile stellen eine mögliche Lösung zur Emissionssenkung dar, deshalb unterstützt das Bundesministerium für Verkehr Parkraumbetreiber sowie Städte und Gemeinden, die ihre Parkräume mit Ladeinfrastruktur ausstatten möchten. Die Gesamtförderungssumme beläuft sich auf 300 Millionen Euro und die Fördermittel können noch bis Dezember 2020 offiziell beantragt werden. Das Ziel der Bundesregierung ist dabei eine Umstellung auf Strom aus erneuerbaren Energien zu erreichen.
Ganzheitliche Ladekonzepte erwünscht
Aktuell gibt es im Elektromobil-Alltag noch sehr viele verschiedene Insellösungen und nur wenig Hersteller, die alles aus einer Hand anbieten. Der Konzern Tesla bietet eine großflächige Abdeckung der Ladeinfrastruktur in Deutschland, die jedoch nur das Laden der Eigenmarke unterstützt und für Fahrzeuge anderer Hersteller nicht nutzbar ist.
Abbildung 1: Abdeckung an Superchargern und Destination-Chargern bei Tesla in Deutschland
Autofahrer sind zudem auf mehrere Software, Apps und/oder Bezahlsysteme angewiesen, um ihr Elektrofahrzeug laden zu können und haben zum Teil nur wenig Preistransparenz. Die Hürden das eigene Elektroauto ohne viel Aufwand zu laden, verlangen nach sogenannten eRoaming-Lösungen, die Autofahrern die Möglichkeit bieten an allen verfügbaren Ladesäulen Strom zu beziehen (z.B. Hubject). Die Lösungen ermöglichen das sofortige Freischalten und Laden an der Ladesäule und die Abrechnung erfolgt im Nachgang über den eigentlichen Vertragspartner.
Video: eRoaming-Plattform für das Laden von Elektrofahrzeugen am Beispiel von Hubject
Private Ladesäulen fehlen
Die Tatsache, dass große Wohnungsunternehmen derzeit noch kaum in Elektromobilität investieren, kommt erschwerend hinzu. Technischen und rechtlichen Probleme sind häufig der Auslöser für die Investitionsträgheit. Eine ADAC-Umfrage unter 310 Hausverwaltungen im Juli 2019 ergab, dass in elf Großstädten nur vier Prozent der Tiefgaragen überhaupt Lademöglichkeiten besitzen. Der Umstand ist auf hohe Kosten für die Installation und damit eine geringe Wirtschaftlichkeit zurückzuführen. Die Bereitschaft der Elektrofahrzeugbesitzer in eine Solaranlage zuhause zu investieren hält sich ebenfalls in Grenzen, zumal dies in urbanen Räumen in größeren Wohnhäusern und Mietsituationen ohne Weiteres nicht möglich ist.
Abbildung 2: Infografik von ADAC: E-Lademöglichkeiten in Mehrfamilienhäusern
Unternehmen sind gefragt
Der Ladeinfrastrukturausbau ist bei vielen Firmen in der Bundesrepublik, die Parkräume betreiben, bereits ein wichtiges Thema. Obwohl nur wenige Unternehmen die Umsetzung in naher Zukunft planen, wirft es bei mobilitätsinteressierten Konzernen und Mittelständlern noch einige Fragen auf: Wie sehen die optimale Ladekonzepte aus? Wie muss die Ladeinfrastruktur angebracht werden? Wie funktioniert die Abrechnung? Die Marktsituation und verschiedene Hersteller von Ladesäulen, Energieversorger und anderen Mobilitätslösungsanbieter machen es den Unternehmen nicht gerade einfacher. Durch die Vielfalt fehlt oft die Transparenz und der einheitliche Ansatz. Es könnte dementsprechend etwas länger dauern bis ausreichende Ladepunkte für die steigende Anzahl an Elektromobilfahrzeugen vorhanden sind. Unternehmen können jedoch die Chancen wahrnehmen und einen wertvollen Beitrag zur Elektrifizierung von Parkräumen leisten, indem sie Maßnahmen für die nahe Zukunft einplanen. Hier sind einige Möglichkeiten, wie Firmen vom Ausbau der elektrischen Ladesäulen auf Ihren Parkflächen profitieren können:
1) Zuschüsse und Steuervorteile für Unternehmen
Unternehmen mit firmeneigener Flotte und/oder Poolfahrzeugen können von Fördermitteln und Zuschüssen profitieren. Wenn Unternehmen auf Elektrofahrzeuge umstellen möchten, können sie Kosten sparen und zusätzlich auch zum Klimaschutz beitragen. Firmen können den sogenannten Umweltbonus, eine Vergünstigung beim Kauf oder beim Leasing beantragen. Zudem gibt es weitere Angebote von Zuschüssen und Förderchancen wie zum Beispiel das KfW-Umweltprogramm.
2) Attraktivität für Mitarbeiter
Elektrofahrzeuge als Firmenwagen können sich auch für Mitarbeiter lohnen. Wer sich für ein E-Fahrzeug unter 40.000 Euro brutto entscheidet, bezahlt künftig nur 0,25 Prozent Dienstwagensteuer, im Vergleich zu den üblichen 0,5 Prozent. Diese Steuermaßnahme gilt bis zum Jahr 2030.
Auch andere Modelle sind denkbar. Beispiele zeigen, dass Unternehmen den Wechsel auf Elektroautos bewusst fördern können, indem sie beispielsweise Ihre Dienstwagenrichtlinie ändern und den Umstieg auf Elektrofahrzeuge bezuschussen. Ein Mitarbeiter könnte womöglich seit Anfang des Jahres ein höheres Leasingbudget bekommen. Auch Konzepte wie Carpooling oder Car Sharing sind denkbar, um die Mitarbeiter-Incentivierung auszubauen.
Fazit
Da der Ausbau von privaten Ladestationen noch stagniert und die Kosten für Städte und Gemeinden noch zu hoch sind, haben Unternehmen die Chance Ladepunkte in Ihren Parkräumen anzubieten und mit Elektroladestationen ausstatten. Damit können sie nicht nur die Städte und Gemeinden entlasten, sondern mehrere Vorteile generieren, Kosten- und Steuerersparnisse verzeichnen sowie ihre Mitarbeiter intensivieren.
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