Für Städte, Unternehmen und Immobilienbesitzer hat dies zur Folge, dass das Thema Parkraumbewirtschaftung an Interesse gewinnt. Gelingt es, diese wirtschaftlich zu betreiben, können so zusätzliche Einnahmen generiert werden. Doch die Entscheidung, ob sich Parkraummanagement wirtschaftlich lohnt, ist oftmals gar nicht so leicht zu treffen und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Im Folgenden finden Sie eine Hilfestellung für die Abschätzung der Wirtschaftlichkeit Ihrer Parkraumbewirtschaftung.

Parkraummanagement – die intelligente Lösung

Längst bedeutet Parkraumbewirtschaftung mehr als Parkautomaten, Papiertickets und Suche nach Kleingeld. Smart Parking ist ein modernes Schlagwort für das digitale Parkraummanagement und erhält bereits Einzug in viele Städte und Viertel. Auch die Parkplätze von Unternehmen oder Gewerbe- und Geschäftseinheiten können vom smarten Parken profitieren. Das smarte Parkraumbewirtschaftung sinnvoll sein kann, zeigen die folgenden Beispiele. 

Beispiel Telefónica München

Telefónica München hat in Zusammenarbeit mit ParkHere auf seinen Mitarbeiterparkplatz ein smartes Parkraummanagement implementiert und so das Parken für die Mitarbeiter einfacher und planbarer gemacht. Die Mitarbeiter buchen ihre Parkplätze per App im Voraus, ein Zugangsterminal mit Kennzeichenerkennung ermöglicht die Einfahrt in die Tiefgarage. Anschließend wird der Fahrer zu dem ihm zugewiesenen Parkplatz geleitet.

Schranke zum Parkhaus mit smart Terminal von ParkHere

Beispiel für die Installation des Smart-Terminals

Beispiel Smart City Berlin

Die Europacity ist ein neues Viertel, welches in der Nähe des Berliner Hauptbahnhofs entsteht. Dort sollen 3.000 neue Wohnungen sowie Büros und Läden gebaut werden. Dementsprechend ist auch mit einem Anstieg des Verkehrsaufkommens und einem erhöhten Parkplatzbedarf zu rechnen. Automatisiertes Parken in sogenannten Mobilitätshubs soll hier zu einer Entlastung beitragen. Dabei handelt es sich um smarte Parkhäuser, in welchen Parkplätze reserviert werden können und weitere Services wie Ladeinfrastruktur für Elektroautos oder Car-, Scooter- und Bikesharing angeboten werden.

Die Fälle von Berlin und Telefónica verdeutlichen: die smarte Parkraumbewirtschaftung kann sich lohnen. Doch vor der erfolgreichen Umsetzung, steht die Entscheidung ob eine intelligentes Parkraummanagement in Betracht kommt, an. Bei dieser Entscheidung ist die Wirtschaftlichkeit ein bedeutender Aspekt. Schließlich stehen am Anfang Investitionen für die entsprechende Infrastruktur an. Die folgenden Punkte unterstützen Sie bei der Entscheidungsfindung.

Lohnt sich intelligentes Parkraummanagement für Sie? Wichtige Faktoren für die Entscheidung

Eine Wirtschaftlichkeitsanalyse besteht aus der Gegenüberstellung von Ausgaben und Investitionen einerseits und Einnahmen durch die Nutzer andererseits. Dabei sind stets die individuellen Gegebenheiten und Ausgangsbedingungen maßgeblich. Wie die Einflussfaktoren für die Wirtschaftlichkeitsrechnung aussehen, zeigt die folgende Aufstellung.

Die Nutzer des Parkraums

Wie bei vielen Entscheidungen sind die Endnutzer auch für die Frage der Parkraumbewirtschaftung ein entscheidender Faktor. Wie viele Nutzer, bspw. Mitarbeiter (im Fall von Mitarbeiterparkplätzen in Unternehmen), oder Anwohner (im Fall von Immobilien) gibt es am Standort? Smartes Parkraummanagement ergibt insbesondere im Fall einer Überschussnachfrage Sinn, wenn die Parkplätze knapp werden. Allerdings können auch leer stehende Parkplätze nicht nur ein Indiz für mangelnde Nachfrage sein, sondern auch auf eine ineffiziente Nutzung hinweisen. Für die Beantwortung dieser Frage sollten Sie sich also nicht ausschließlich auf den Blick ins Parkhaus verlassen. Gibt es beispielsweise eine Warteliste für Parkplätze? Diese ist ebenfalls ein guter Indikator für die hohe Nachfrage. Der Nutzerkreis ist somit maßgebliche Instanz für den Erfolg des Parkraummanagements – denn ein System ist nur sinnvoll und vor allem wirtschaftlich, wenn es auch tatsächlich genutzt wird. Bedenken Sie, dass ein aktuell niedriges Interesse unter Umständen auch auf ein unattraktives Abrechnungsmodell zurückzuführen sein kann – für Mitarbeiter, die mehrere Tage pro Woche im Home Office arbeiten, ist beispielsweise die Anmietung eines Parkplatzes für den gesamten Monat nicht besonders attraktiv.

Der Parkraum

Neben der Analyse der Nutzer, spielen auch die Ausgangsfaktoren eine große Rolle. Wie viele Flächen und Parkplätze stehen zum Parken zur Verfügung? Bei neuen Bauvorhaben gibt es oft exakte Vorschriften, wie viele Parkplätze eingeplant werden müssen. Bei älteren Gebäuden hingegen, insbesondere in Innenstadtlagen, stehen oft weitaus weniger Stellplätze zur Verfügung. Handelt es sich lediglich um eine Handvoll Parkplätze, ist intelligentes Parkraummanagement meist nicht notwendig. In allen anderen Fällen ist hier vor allem die Relation zur Nachfrage interessant. Zudem ist es interessant, wie die Parkplätze ausgestattet sind. Handelt es sich beispielsweise um eine Parkgarage mit einer Schranke sind die Voraussetzungen und Kosten für digitale Parkraumbewirtschaftung anders, als bei einer freien Stellfläche ohne Beschrankung. Mit Hilfe von Zugangskontrollsystemen, wie Schranken wird Ihr Parkraum abgegrenzt und gegen Fremdparker geschützt. Informieren Sie sich, inwiefern Sie bereits bestehende Systeme für smarte Lösungen nachrüsten können, oder ob Sie hier in ein komplett neues System investieren sollten. Die Wacker Neuson SE hat beispielsweise für ihr Parkraummangement am Standort München eine Zugangsbeschränkung für den Parkraum installiert, die mit der ParkHere Lösung verbunden ist. 

Video Parkmanagement im Einsatz

Beispiel: Corporate Parking bei Wacker

Zudem ist zu berücksichtigen, ob beispielsweise Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge besteht oder integriert werden soll. Insbesondere im urbanen Raum ist 2020 mit einem Anstieg der Elektromobilität zu rechnen. Gerade wenn Sie sich in der Planungsphase eines Neubauprojekts befinden, ist es sinnvoll, frühzeitig die Möglichkeit von entsprechenden Ladestationen in Betracht zu ziehen.

Die Auslastung

Die Auslastung ergibt sich als wichtiger Aspekt und Schnittmenge der vorhergehenden Punkte. Besteht für Ihren Parkplatz nur eine niedrige Nachfrage, stellt die Investition in smartes Parkraummanagement unter Umständen ein hohes Risiko dar. Gibt es hingegen eine lange Warteliste, können Sie mit intelligenter Parkraumbewirtschaftung den Parkdruck sogar senken und die Zufriedenheit der Mitarbeiter bzw. Anwohner steigern. Daher sollten Sie sich für die Bestimmung der Wirtschaftlichkeit, die Frage stellen: Wie hoch ist die aktuelle Auslastung des Parkraums?

Stellplatzvergabeprozess

Ein weiterer wichtiger Aspekt zur Bestimmung der Wirtschaftlichkeit von Parkraumbewirtschaftung ist der Vergabeprozess von Stellplätzen, also: Wie läuft die Stellplatzvergabe ab? In der herkömmlichen Parkraumbewirtschaftung erfolgt die Stellplatzvergabe meist nach recht starren Richtlinien. So wird etwa jeder Wohneinheit ein Stellplatz zugewiesen, oder eine bestimmte Gruppe von Mitarbeitern – etwa die Führungskräfte – erhält Parkplätze. Intelligentes Parkraummanagement hingegen ermöglicht Ihnen eine weitaus flexiblere Stellplatzvergabe. Wieso sollte etwa ein Anwohner ohne Auto Miete für einen Garagenstellplatz zahlen, wenn sein Nachbar vielleicht gerade auf der Suche nach einem Parkplatz für seinen Zweitwagen ist? Bei Mitarbeitern kommen längere Abwesenheiten aufgrund von beispielsweise Dienstreisen hinzu, in denen der Parkplatz von einem Kollegen genutzt werden könnte.

Mieteinnahmen 

Mögliche Einnahmen für die Stellplatzbenutzung sind ein weiterer entscheidender Faktor bei der Entscheidung für oder wider intelligentes Parkraummanagement. Daher ist es wichtig, sich klarzumachen, wie hoch die monatliche Miete pro Stellplatz ist, bzw. mit welcher Miete bei neuen Bauprojekten gerechnet wird. Eine feste monatliche Miete pro Stellplatz hat den Vorteil, dass Betreiber wissen, worauf Sie sich einstellen können. Smart Parking ist hier flexibler und in gewisser Weise unsicherer, da oftmals nach Nutzung abgerechnet wird. Allerdings ist nicht zu verachten, dass gesteigerte Kurzzeitvermietungen und mehr Flexibilität auch zu einer erhöhten Nachfrage und damit gestiegenen Einnahmen führen können.

Wirtschaftlichkeitsberechnung ist essentiell

Die Berechnung der Wirtschaftlichkeit sollten Sie bei Ihrer Entscheidung bezüglich eines intelligenten Parkraummanagements auf keinen Fall hintanstellen. Wie wichtig eine solche Wirtschaftlichkeitsberechnung ist, zeigen die Beispiele von Städten, die ihre Parkgebühren und Parkraumbewirtschaftung wieder abgeschafft haben, weil die Wirtschaftlichkeit schlicht nicht gegeben war. Dies ist insbesondere in Kleinstädten der Fall, aber auch in der Köpenicker Altstadt in Berlin fuhr die Parkraumbewirtschaftung in den Jahren 2002 und 2003 ein Minus ein.

Indem Sie frühzeitig die Wirtschaftlichkeit Ihrer geplanten Parkraumbewirtschaftung evaluieren, minimieren Sie das Risiko einer Fehlplanung bzw. Fehleinschätzung der Kosten oder eine Budgetüberreizung.

Fazit: Wirtschaftlichkeit als entscheidender Faktor im Parkraummanagement

Jeder Parkraum stellt neue Herausforderungen dar, für die auch aus wirtschaftlicher Sicht individuelle Lösungen erarbeitet werden sollten. Als Parkraumbetreiber oder Immobilienbesitzer ist es daher empfehlenswert, vor der Implementierung eines solchen System eine Wirtschaftlichkeitsberechnung durchzuführen, um abschätzen zu können, wie Smart Parking in Ihrem Fall sinnvoll eingesetzt werden kann.

 ParkHere bietet  einer ganzheitlichen Smart-Parking-Lösungen auch eine Beratung im Vorfeld, in welcher Ihre aktuelle Parksituation analysiert und Verbesserungsmöglichkeiten evaluiert werden. So kann das ParkHere System gezielt auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt werden.

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Quellen: 

https://de.wikipedia.org/wiki/Parkraumbewirtschaftung https://blog.iao.fraunhofer.de/parkraumbewirtschaftung-warum-mittelgrosse-staedte-umdenken-muessen/ 

https://www.bussgeld-info.de/parkraumbewirtschaftung/

https://www.bast.de/BASt_2017/DE/Publikationen/Archiv/Infos/2007-2006/10-2007.html 

https://kommunal.de/parkraumbewirtschaftung-fuellt-nicht-jede-stadtkasse 

https://kommunal.de/parkraumbewirtschaftung-verkehr

alle Quellen wurden am 25.02.2020 abgerufen.